F O R T S E T Z U N G F O L G T . . .
6. Konnten das die Ahnen ahnen?
Vor 3200 Jahren
Guter Rat
(Aus: "Göttlich")
Odysseus gegen Troia zieht.
Er bringt dem Meergott Gaben,
Worauf er sich an Bord begibt,
Um sich am Wein zu laben.
Ein Zephyr bläst mit frischer Lust.
Schon steigt der Wogen Pegel.
Stolz schwillt ihm die Archaerbrust.
Er lobt das Tuch der Segel.
Poseidon teilt des Meeres Flut:
"Du kannst von Linnen schwärmen
Doch nach der Schlacht genau so gut!
Erst mußt du Schwimmen lernen!"
Vor 3000 Jahren
Im Auftrag seiner Majestät
Zum Kind sprach König Salomon:
"Hol mir ein Bier doch mal, oh Sohn,
Damit dem Durst die Stunde schlägt.
Viel Dürre mir im Schlunde steckt!
Vor 3000 Jahren
Babel
Von der Sprachen Kabelbaum
Wußte man in Babel kaum,
Ging zu jeder Feier ohn'
Diktionär und Eier-Phon,
Kannte nicht mal Kabelbinder...
Ja, so war's in Babel, Kinder!
Vor 2500 Jahren
Ra
(Aus "Göttlich")
Die Wikinger schippten
Bis rauf nach Ägypten
Und trafen dort Ra,
Den Chef aller Götter da.
Der klagte über sein Land:
"Sand, Sand, nichts als Sand!
Wisst ihr wat?
Ick hab es satt!
Ich sehne mich nach dem Meer!
[rückt näher]
- Wo kommt ihr denn her?"
Und als er erfuhr
Vom Nordland-Parcours,
Von ungeheuren
Abenteuern
In geheimnisvollen Ländern
An des Ozeans Rändern…
Da wurde Ra kiebig:
"Ich bin euer Gott!
Ihr bringt mich jetzt flott
In die Karibik!"
2500 Jahre später:
In Varadero trank Ra Cola
Mit Schmittens Gabi und Carola.
Und tags darauf trank Ra halt
Mojitos mit dem Harald.
Vor 2250 Jahren
Hannibal a. p.
Am Tiber, vor dem Tore
Von Rom saß Hannibal
Und hob die Trinkamphore
Zum hundertzwölften Mal.
Er brachte Elefanten
In großer Zahl herbei.
Sein Helm kam ihm abhanden.
Der Flöhe waren drei.
Er träumte in dem Schatten
Bei einem Pinienbaum
In duftenden Rabatten
Wohl einen süßen Traum:
"Ich werd' die Welt erobern,
Wette drauf! Tut's kund!
Laßt meine Feuer lodern
Ums weite Erdenrund!"
Doch zeigten nur die Flöhe
Sich interessiert am Ziel,
Und - Ist das nicht die Höhe?!
Gewannen gar das Spiel.
Vor 2000 Jahren
Frühe Genießer
Zur Römerzeit gewachsen sein
Soll wohl schon bei den Sachsen Wein.
Sie nannten schon den Meissen-Wein,
Den roten und den weißen, "mein".
Vor 1600 Jahren
Völkerwanderung
Erfinder der Wandersandalen:
Das waren die Sander Vandalen.
Wohin sie die Treter auch lenkten,
Womit sie ihr Leder auch tränkten:
Unmöglich war's, sich zu verlaufen
Und elendiglich zu versaufen.
Wie Treibhölzer rasen im Strom,
So enden all' Straßen in Rom.
Vor 700 Jahren
Oh Hansestadt Danzig,
Wie rühmte man einst Deiner Handelsherrn
Geist!
Wie lieblich dein Brunnen des NEPTUN!
Dort
stehen heut fliegende Händler, die's meist
Mit ganz billigem NEPP
TUN.
Mittelalter
Gasangriff
Da helfen keine Rosen, Heinrich,
Wenn ich in deine Hosen reinriech!
"Bei Gott, was kannst du gasen, Ritter!
Das Gras verwelkt im Rasengitter!"
"Die Recken noch im Wanken blaffen:
Viel schlimmer als die blanken Waffen!"
Vor 600 Jahren
Jacob Fugger,
Der alte Raffzahn,
Verdiente unglaublich
An Pfeffer und Safran.
Vor 500 Jahren
Gier und niederste Gelüste
Führten an Westindiens Küste
Spanier und Portugiesen -
Was man heut verübelt diesen.
Zu Colón sprach Isabella:
Ich mach ihn zu Mortadella,
Findt' er El Dorado nicht -
Und nun tu er seine Pflicht!
Dieses Weib war gar kein Holdes.
Sie lockt' nur der Glanz des Goldes,
Das der Eisenmann bald für sie klaute.
Auf dem Meere herrschte Flaute.
Viel versklavte Arbeitsleute
Luden auf sein Schiff die Beute,
Welches, bald mit Säuselwind
Kurs jetzt auf Hispanien nimmt.
Aus Britannien kam der Maat.
Unklug war es, was er tat,
Als er, weil die Bark nicht lief,
Lauthals "Hurry, Kahn!" ausrief.
Kaum hört's der Klabautermann,
Fängt es schon zu blasen an.
Es war nachts vor den Bahamas.
"Alle raus aus dem Pyjamas!"
Luvseits den Conquistadoren
Reißt ein Sturmwind an den Ohren,
Und bald bebt des Schiffes Rumpf.
Spanten krachen hohl und dumpf.
Zu dem Tanz der Kompaßrose
Sinkt das Herz tief in die Hose
So manch üblem Desperado,
Tief erschauernd im Tornado -
Und mit Recht: denn diese Reise
Endet hier verdienterweise.
Heute liegt der ganze Reichtum
Nach wie vor im großen Teich rum.
20. /21. Jahrhundert
1918
Bemerkt in Spa ein Weiser keck:
"Den Deutschen lief der Kaiser weg!
Mußt' schnell in die Etappen eilen,
Mit seines Trosses abben Teilen."
Jetzt fressen Zwing und Banne Maden;
Das Reich ging mit dem Manne baden.
Drum liebt er auch, als nasser Wicht,
Beim Well-nässing das Wasser nicht.
Vergaß zu Haus die vielen Degen,
Muß trotzdem keine Dielen fegen.
Auguste mit dem Pluderlatz
Bereinigt seinen Luderplatz.
1933 - 1945
Für blondgelockte Helden Schopfkuß;
Für Juden, Kommunisten - Kopfschuß.
1945
"Da schau, Butt,
Sooo viel Bauschutt!"
Ende der 40er Jahre
Es gab in den deutschen Trizonen
Kaum Speck, und auch keine Zitronen.
Wir kauten grad hier auf dem Widderberg
Nur Fensterkitt, manchmal auch bitter Werg.
Die Alten beim Einkauf mit Sorgen, Bangen
Das traurige Liedchen vom Borgen sangen.
1966
Alle reden vom Wetter - wir nicht!
(Damals DER Werbeslogan der Bundesbahn)
Die Bundesbahn schert's Wetter nicht,
So schrieb vormals ein netter Wicht;
Und pfiff der Zug nach Sundekacht,
Dann war's auf die Sekunde Acht!
Bis ca. 60er Jahre
Betrachtung
Zur Funktionsverarmung
Des Nachtschränkchens
Der Nachtschrank ist ein braves Vieh,
Das niemand je des Arges zieh.
Die Nachttischlampe thront "on top"
Und macht dort ihren hellen Job.
Ein Wasserglas für späten Durst,
Bei Fressern auch ein Kanten Wurst,
Drei Kinderfotos oder vier,
Sie bilden gern des Nachtschranks Zier.
Das Schubfach birgt, fein blickgeschützt,
Was einem außerdem noch nützt:
Die Nachtlektüre, Ohropax,
Verhüterli und Dulcolax,
Die Uhr, ein Kettchen, Ohrenclips,
Fein Cashewnüsse, Erdnußflips;
Die Bibel (!) macht im frommen Haus
Dem bösen Trachten den Garaus.
Jedoch - was birgt der Unterschrank?
Dies "was" hat prinzipiellen Rang.
Ein Tablet oder Radio?
Solch Gummizeug von Haribo?
Nein, nichts, wofür er mal gedacht:
Für die Geschäfte in der Nacht.
Wie sagt man's nur diskret, oh Gott:
Den guten alten Pinkelpott.
70er Jahre
Lila schützt vor Schwangerschaft
Ach, damals,
als Opa noch schlanker war,
Die Oma in Latzhosen
steckte,
War’s Leben noch frisch, und voller Gefahr,
Und voller sozialer Projekte.
Wer damals im Sommer gern Süßkirschen aß,
Der
teilte nicht mit Emanzen.
Man legte sich auch nicht mit ihnen
ins Gras:
Sie trugen die Fehde im Ranzen.
Die Eingeweihten, sie hörte man munkeln:
Viel Schlimmes geschieht hier manchmal im Dunkeln.
Im finstersten
Winkel des Schimmel-Parks -
Ja da! Die Pimmel-Sharks!!
70er, 80er
Nick - Nick!
(Film: Easy Rider)
Wir rauchten gerne Cannabis
Der Sorte "La Havana Kiss"
Und schwelgten dann in sattem Klang
Von Treble, Bass und glattem Sang.
70er, 80er
Wochenend
Es rauchte ein Mädchen in Dillen
Gern Tütchen und nahm bunte Pillen.
Mit zwei, drei Emanzen
Drauf ging sie dann tanzen
Zu Liedern von Cream und Bob Dylan.
(Bis sie nach 'ner Maxi-Tüte
Vergeblich sich ins Taxi mühte.)
1986
Tschernobyl
Jetzt endlich Schluß mit dem Wahn machen!
Wie kann man sowas machen, Wahn!
Widerstand, Demos, Mahnwachen!
Ja, alle Welt zu wachen mahn!
Bis 2000
Winterschlußverkauf
Winterschluß, ganz billig heute!
Ja, hier macht Frau Hillig Beute!
Als wir beide Schüler waren,
Gab's noch wahre Wühlerscharen!
Muß die beste Ware haschen,
Frotteetuch zum Haare waschen.
Kurti kriegt die blauen Socken,
Kann damit die Sauen blocken.
Für die Oma eine Muff -
Nimmt dann nicht mehr meine, Uff!
Hermann kriegt zwei Eierwärmer -
Und du bist, au weia, ärmer.
2008
Patient in Nadelstreifen
Du hörst nicht nur aus Wartezimmern,
Daß Befunde sich verschlimmern:
Die Wirtschaft krank -
Wer heilt die Bank? -
Und überall dies zarte Wimmern!
2013
Ein Bett für Snowdon!
Propheten gelten nichts im Land,
Den fremden reicht man gern die Hand.
Das gelte, ohn' Fisimatenten
Auch Whistleblowern, Dissidenten!
2013
Lauschangriff
Beim Ami spannen Ohrentiere
Direkt vor unseren Toren ihre
Antennen, während Wanzen tagen,
Die frech bei uns zu tanzen wagen...
2015
Weg mit TTIP!
Manch Wutbürger sagt sich in Oppen:
"Die Frechheit ist kaum noch zu toppen!"
Sie kamen in Haufen
Zur Demo gelaufen,
Um TTIP und CETA zu STOPPEN.
2015
Verwechslung
"Schaut euch diesen Macker an!
Kennt man den vom "Dschungel-Camp"?
"Das ist Josef Ackermann,
Ein bekannter Kungel-Champ.
Die Bank riet diesem Macker: "Ach,
Daß er sich vom Acker mach!"
* * * * *
Ganz Erstsemester
Altkluger Bengel!
Bald kluger Engel?
#
Ganz viel
Wie viel nährt
Das Nilpferd?
Ganz Papst Franz:
Unser Hot-Guide
Zur Gottheit.
Ganz tot
Netflix:
Ohn' flat nix.
Ganz biochemisch
Betamol:
Metabol.
Ganz unausstehlich
Trotzköpfchen?
Kotztröpfchen!
Ganz krisenhaft
Weh diesen
Devisen!
Ganz spaßig
Suschi essen gehen
Guschi essen sehen
Ganz frommer Wunsch
Daggi Ney
Nackidei
Ganz tapfer
Halt es aus,
Altes Haus!
Ganz arm
Little Moos = Mittellos
Ganz empathisch
In Seelen lesen
Ganz brenzlig
"Well, Schneck...
Schnell weg!"
Ganz kalt!
Bei mir:
Mai-Bier.
Ganz sensibel
Lesben weichen
Wespenleichen.
Ganz eklig
Schoko-Kiss?
Coco-Schiß!
Ganz Roulettekugel
Rennt zum
Zentrum.
Ganz Richter
Obenrum
Roben um.
Ganz gruselig
Roter Drache:
Droht er Rache?
Ganz selbsterklärend
"Mein Kampf"
Kein Mampf
Ganz exotisch
"Papaya?"
"Ja ja, Pa'!"
Ganz Schülertraum
Monate
No Mathe!
Ganz ungeduldig
Waidmann:
"Maid, wann?"
Ganz lecker
Aal satt,
Salat.
Ganz abgefuckt
Oh du!
Udo!
Ganz eilig
"Hach! Minne!"
"Mach hinne!"
Ganz böse
"Zu dick!"
"Du Zick!"
Ganz Boxerpech
"Noch ein' ??
Och nein !!!"
Ganz blöd
"Wa? Will die
Vivaldi?"
Ganz unverschämt
"Monika,
Konn i ma?"
Ganz zweideutig
Ischias
im
Arschi ist.
Ganz Gesundheitsschuh
Gelenkschonend,
Geschenk lohnend.
Ganz Lehrer
In Hohenschönhausen
Hauen schön Hosen.
Ganz gut gemeint
Gut Start in
Stuttgart!
Ganz angebrannt
Hackbohnen-Pfanne?
Fuck Bohnen, Hanne!
Ganz freitaglich
He seggt:
"Seehecht!"
Ganz doof
Für matte Doowis:
Datemovies.
Ostern
Altmaier
Malt Eier.
Wachhund
Diebe roch er
(Die beroch er).
#
Namensschüttler von A bis Z
A . "Nun sag, wo ist der Ali denn?"
"Der schneidet gerade Dahlien."
B . Ein Schippchen hat Klein Britt gemacht:
Die Oma hat nichts mitgebracht!
C . A Watschen von der Christel fängt,
Wer sie mit ihrer Fistel kränkt.
D . Wohl unter grüner Flora Dach
Legt Waldemar Frau Dora flach.
E . Ihr Leben lang nur dolce vita -
Das war ihr Wunsch. So wollt'sch' Editha.
F . "Schau aus dem Fenster! Kieke! Füssen!
Hier lernte ick von Fieke Küssen!"
G . Nie täte Paul der Gunni kund,
Was er so tut mit Kunigund.
H . Der Heiner liebt die Hanne sehr,
Doch gäb' er nie Susanne her.
I . Advent: nun stellt das Ingelein
Sich ganz auf süß Geklinge ein.
J . Begeistert schwärmt die Julia:
Am besten küßt der Ulli, ja!"
K . "Der Paule will was... Kati freien??"
"Mit Schampus und Frascati-Wein!"
L . Bei Scherzen, welche Lore macht,
Vom Ohr man bis zum Ohre lacht.
M . Ach, kochst du deinem Racker, Moni,
Wohl heute Abend Makkaroni?
N . Du guckst so wirr, Nana -
Wie aus dem Nirvana!
O . Paul kann nicht ohne Otti leben;
"Dann lasse ich die Lotti eben!"
P . "In keinen Club geht Peggy rein,
Ihr machen Blues und Reggae Pein.
Q . Das find' der kleine Quentin arg:
Daß diese Fliege end' im Quark.
R . "Nun zwicken Sie mich wo, Sie Racker!",
So forderte Frau Rosi wacker.
S . Ganz eins ist Paul mit Sylvia:
Jetzt gleich ins Wäldchen will sie aa.
T . Viel Schwung ist in der Bude drin,
Wenn ick so bei der Trude bin.
U . Im Hausflur zeigt die Ute Schneid,
Wie sie dem Fred die Schnute eit.
V . Der Paul hat jetzt 'ne Dralle, wie
Vor Jahren schon die Valerie.
W . "Wer weiß wohl, wo Frau Wanda ist?"
"Die spielt auf der Veranda Whist".
X . Der Rapp' fraß noch Hafer in Xanthen,
Dann kam er dem Xaver abhanden.
Y . "Ach; sagt, wo mag Yvonne sein?"
"Die tankt auf "Fuerte" Sonne, Wein..."
Z . Würd' Maxe treu der Zarah sein,
Der Untreu' würd ihn Sara zeihen.
N o c h ' n p a a r N a m e n s s c h ü t t l e r
A . "Auf ewig meine Seele dein:
Sie will mit dir, Adele, sein!"
A . Recht triste wars bei Abigail,
Weshalb ich schnell zu Gabi eil.
A . "Sag, was erzählte Anke dir?"
"Die Wahrheit nur." "Ich danke ihr!"
E . Im Hausflur wird Getrete laut.
Kommt da die Jungfer Edeltraut?
E . Es heißt, bei Cash&Carry, ah,
Kauft gerne ein Frau Erika.
E . Von ganzem Herzen liebt Eloise
Das gottverdammte Leo-Aas.
G . Wir treffen uns dann wo, Gianni?
Um 17 Uhr bei Giovanni.
H . Das neue Girl des Hannibal,
So sagt man, hieße Bunny Hull.
I . ... und kaum, daß Simon Ilvy sah,
Verließ er seine Sylvia.
M . "Wir feiern heut bei Ari, Manne,
Hörte ich von Marianne?
M . Ein Heller und ein Batzen, sie beide waren mein.
Der Heller ward zu Batzen: ich trank mit Maren Wein.
N . Verlangen, meine Seele nähr -
Ach ja, ich mag die Nele sehr!
S . Wenn ich bei der Susen bin,
Hab ich nur für Busen Sinn.
S . Sir Sullivan O'Connor-Dyle
Fand jüngst am Strand 'nen Donnerkeil.
S . Die Zeit, sie ist vertane, Sophie,
Es gibt jetzt keinen Sahnetoffee!
W . Wodka schmeckt Frau Wanda fein.
(Doch sie trinkt auch Fanta, Wein...)
Verlassen
Mein Lorchen ist Hans Zeegs gewogen
Und mit ihm ihres Wegs gezogen.
Zum Trösten riet mir Hein von Wellers
Zum stark geharzten Wein von Hellas.
Ach, würd' sie es mit Jürgen wagen,
Ich würde Jürgen würgen, jagen.
Und würd' sie's gar mit Jochen wagen,
Ich würde ihn auch Wochen jagen;
Auch jagen ebenso den Wolfgang,
Bis halbtot der zu seinem Golf wank!
Stattdessen ging ich mit Urs Twessen
'ne Wurst essen.
Ja, Frau Finckenstein!
Im feinen Städtchen Weißenstedt
Es heiß aus hundert Steißen weht.
Die Winde von Frau Finckenstein,
Besonders die, sie stinken fein.
"Setz ein Fanal, Alte!
Durch die Analfalte!"
* * * * *
N e u e s a u s A b s u r d i s t a n
"Im Ameisenhaufen wimmelt es,
Der Aff frißt nie Verschimmeltes".
(Wilhelm Busch)
Der Standuhr klemmt der Perpendikel.
Am Steiß hat Gritt 'nen derben Pickel.
Ein Bischof segnet Waffen ein.
Im Tierpark gibt man Affen Wein.
Das Footballteam spielt "double wings",
Die Qualle ist ein Wabbeldings.
Der Ingo nach dem Sold gafft,
Die Imme nach dem Goldsaft.
In Teltow blüht die Salweide.
Das Tuch ist reine Walseide.
Der Habicht trinkt mit Raben Wein.
Der Honig ist meist wabenrein.
Die Weihe sich manch Meisen angelt,
Dem Weibe es an Eisen mangelt.
Zum Wursten brauchst du Nierenfett.
In Wien ist's auch zu Vieren nett.
Der Maurer macht's mit Eckenkellen;
Das Kleidchen steht der kecken Ellen.
Der Zimmermann die Kuppel baut,
Der Lümmel seinen Bubbel kaut.
Den Senner schmückt das Edelweis;
Der Yeti hat am Wedel Eis.
Den Karpfen man im Weiher fischt.
Den Tisch man nach der Feier wischt.
Der Tänzer macht am Drahtseil "Halbe",
Der Pharmazeut macht Heilsalbe.
Der Heilige Vater hat Halsschmerzen.
Frau Henny bäckt Krapfen und Schmalzherzen.
Opas Hose hält ein Bündchen;
Hinterm Hause bellt ein Hündchen.
Im Eismeer taucht ein Pinguin.
Am Waldrand sieht man Ingo pien.
Dem Hut 'nen Flug der Wind bereitet,
Die Wiese frisch das Rind beweidet.
Der Auerochs in Wiesen beißt,
Die Bäuerin die Biesen weißt.
Der Bauer zeigt auf Wiesen Fleiß,
Der Handwerker mit Fliesenweiß.
Der Jörn fährt nach dem Pflügen Eggen.
Der Staatsrat hat vom Lügen Flecken.
Heut trägt Marie den langen Rock.
Mit Lollies ich die Rangen lock.
Wo Hühner mit Gequäke bellen:
In Steglitz, an den Bäkequellen.
Der Hansi ist beim Schienenbau,
Voll Stechgefahr die Bienenschau.
Beim Imker Bienenwaben schimmeln.
Beim Fleischer wild die Schaben wimmeln.
Der Schokofleck am Laken klebt.
Die Schabe in Kloaken lebt.
Der Bauer auf der Koppel motzt.
Voll Power unser Moppel kotzt.
Die Müllers gern nach Spanien reisen;
Die Schnecken gern Geranien speisen.
Der Lumpi seinen Schatten beißt,
Der Bello in Rabatten scheißt.
Die Catcher sich vorm Streiten seifen.
Man parkt niemals im Seitenstreifen.
Wie schön blüht diese Wiesenpflanze!
Die Putzfrau jagt die Fliesenwanze.
Bei Sonne schwooft kein Regenpfeifer.
Kein Kehricht wird durch Fegen reifer.
Die Feuerwehr spritzt auf den Rängen Schaum.
Der Grenzverkehr ist frei im Schengen-Raum.
Der Hund des Kochs für Bargeld
Die Leberknödeln garbellt.
Im Lymphsysteme schlingen Phagen,
Derweil am Zweig die Finken schlagen.
Die Feuersoß: "Mango on Fire".
Im Wellnessclub: Fango on Meier.
Hans Dampf mampft mit Behagen Cräckse.
Nur Würmer kriegt die Kragenechse.
Dem Pfarrer dient ein Hebelsieb
So viel wie uns ein Säbelhieb.
Den Jackpot knackt ein Schneiderlein.
Im Januar wird's leider schneien.
Lächerlich! !
Ein Lachsack kriegt einen Lachschaden
Beim Ablachen in einem Schachladen.
Der Kommentar einer Lachdose:
"Ja, der... der hat doch 'ne Schraube im Dach lose."
Nie wieder...
Im Bioladen die Reiswaffeln
Mit großer Mühe weiß raffeln!
Im Autohaus hat Hagen Weber
Jetzt einen Job als Wagenheber.
Zu denken gibt ihm Jochen Knopp:
"Das ist ein echter Knochenjob!"
Volles Risiko
Wer Hemden mitsamt Kragen mampft,
Riskiert, daß harsch sein Magen krampft.
DIE Lösung!
Zum Rettich sprach die Föhrenmutter:
"Die Hasen fressen Möhrenfutter!
Wie schrecklich für die Futtermöhren!
Nehmt's Beileid von den Mutterföhren!"
"Gewiß verschmähen sie Fische, Mutter!
Mein Rat deshalb: Man mische Futter!"
Drauf im Verein die Mutterfische:
"Scharf Rettich man zum Futter mische!"
* * * * *
Dick und rund
Ich eß' jetzt so viele Kǿttbullar,
Bis rund ich aus dem Bǿtt kullar!
Der Gourmet
Mein Paule ist ein Schleckermaul,
Im Restaurant ein Meckerschlauel.
Beim Nachtisch meist ein Maulschlecker.
Wie oft ich mit dem Schlauel mecker!
Der Haubentaucher
Beim Tauchen leis die Taube haucht,
Daß man hier ohne Haube taucht.
Drauf still bei sich der Haubentaucher:
"Gott, nerven diese Taubenhaucher!"
^^ Im Altenheim
Ganz schlecht sieht schon der Brillenpinguin;
Kriegt oft Besuch vom Pillenbringuin.
Die neue Nachbarin
Ihr Duft - so aromatisch!
Fast Amoratisch!
Ungleiche Schwestern
Die Kati hat was vom Gefrierbeutel;
Doch Suse ist mehr Typ Gebierfreudel.
Brille futsch
Sage mal, mein Hase, wo ist nur mein Linsograph?
Du hast ihn auf der Nase! Sprachs mit Grinsolaugh.
Pilzsammler unter sich
Die angebrannten Schopftintlinge,
Das waren vielleicht Topfschindlinge!
Buxtehude
In seine verhuxte Bude
Die Hunte verschwund mit dem Hans -
Da bellt doch der Hund mit dem Schwanz!
* * * * *
Germanische Gastlichkeit
Um Gäste sich Germanen mühten,
So heißt's in den Germanenmythen.
Zur Römerzeit gewachsen sein
Soll wohl schon bei den Sachsen Wein.
Sie nannten schon den Meißen-Wein,
Den roten und den weißen, mein.
Viel Fleisch und Fisch vom Besten Goten
Zum Festmahl ihren Gästen boten.
Doch dieses war das Fiese: frisch
Genoß wohl nur der Friese Fisch.
Malerix
Hach, wie gern ich male Annen!
Schönstes Weib der Alemannen!"
Kelten
Bei Kälte, Eis die Kelten zuckten,
Wenn sie aus ihren Zelten guckten.
Mit Meerjungfrauen Geusen rangen,
Wenn sie in ihre Reusen gangen.
Beim Kriegsrat die Teutonen zagten,
Wenn sie in fremden Zonen tagten.
Fein Chorgesang, frisch Singerwelten
Man hört' bei Merowingern selten.
Zart Chorkonzerte Haeduer gaben,
Besond'ren Spaß am G-Dur haben.
Völkerwanderung
Erfinder der Wandersandalen -
Das waren die Sander Vandalen.
Gen Roma sind sie sehr gewetzt,
Wo niemand sich zur Wehr gesetzt.
* * * * *
Die Winde des Graf Finckenstein -
Sie klingen gut und stinken fein!
Herr Rubinstein, Herr Rubinstein,
Ihr Witz, der war nicht stubinrein!
Mein Durst war groß! Schnell stillten mein
Verlangen Die Von Mildenstein;
Ach, wie im Sternebuch, ein Sternwein:
Der frische Riesling von Schloß Wernstein!
Jüngst fragten Die Von Rabenstein:
Wie kommen ins Buch die Staben rein?
Frau Gwendi seufzt auf Hummelstein:
Du bist mein süßer Stummel, Hein!
Im Burgverließ auf Schreckenstein
12 Masos nach dem Stecken schreien.
Nun mach doch nicht den Sturen, Hein!
Heut geht es nicht nach Hurenstein!
Wir wollten doch nach Hartenstein.
Nun laß uns endlich starten, Hein!
(Einen Text auf Reifenstein im thüringischen Eichsfeld
Mag sich der geneigte Leser selber bilden)
* * * * *
Benefizkonzert
Beim Chorkonzert in Sindelfingen,
Da sollten Kindersongs erklingen,
Weil wir dort
In einem Hort
Für Waisen und für Findel singen.
Chorkonzert
Aus Ghana trägt ein Massenchor
Gesänge und Folkore vor -
Mal spirituell, mal weltlich,
Jedoch nicht unentgeltlich.
Vorm Eingang sitzt der Kassenmohr.
Ristorante L'Originale
Die Vier vom Baß
Trinken nur Bier vom Faß.
Nicht mal ein Sprung ins Wasserbecken
Könnt' besser einen Bass erwecken.
Dazu eene Stulle mit Faßbutter -
Frisch aus dem Butterfaß -
Das ist das richtige Baßfutter.
Nun futter, Baß!
Klare Präferenz
CHOR-ELLI liebt Arcangelo CORELLI
Choreoaudie
"Im Eintopf schätzt der Kenner Möhren.
Doch einen Alt in Männerchören?"
So fragte neulich Sören Hagen.
"Das kennt man nur vom Hörensagen,
Und hört sich sicher kalt an."
"Wer weiß denn, was der Alt kann??"
Beim Einsingen
Das ist kein fis, Bester!
Den Ton etwas bißfester!
Bratscherinnen
Wenn so Damen von den Bratschen
Dir charmant mal eine latschen,
Fühlt sich's an, als flögen Brocken,
Weil: da bleibt keine Auge trocken!
Glaubt nur nicht, ich wäre feige!
Doch das Handling solcher Geige
Macht 'nen Bizeps diesen Damen -
Na, der fällt schon aus dem Rahmen!
Frust in Finsterwalde
Dem Chor war's Fis nicht sehr gesungen,
Hat den Konzertsaal leer gesungen.
Wie peinlich dann: ganz kurz vor
Dem Schlußakkord der Furzchor!
Schon eine ganze Zeit lang
Drum machen hier die Leit Zank:
Und das in uns'rer Sängerstadt!
Was sind wir das Gestänker satt!
Tenöre unter sich
Laß Lieder von deinen klingen!
Man freut sich auch an kleinen Dingen.
Opernkritiker unter sich
Wie konnten nur die Leitbratschen
Das Eingangsthema so breitlatschen!
Ach, denkt nur, dieser "Meisterklang"!
Er mischt vokalen Kleister mang
Dem Eschenbachschen Saucen-Gral
Des Parzifal im großen Saal!
Vom Stichwort an "Ich lasse bitten"
Wir unter seinem Basse litten.
Bewegt sich auch unendlich langsam!
Sagt, war dazu nicht sein Gesang lahm?
© by Peter Möck, Berlin
Und hier geht's weiter: